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Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Denn: |
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Eine Gesellschaft der Freien und Gleichen, in der |
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Demokratie und Frieden herrschen, in der die Gleichheit der |
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Geschlechter gewährleistet ist und die Natur bewahrt wird, |
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ist nur möglich, wenn die Vorherrschaft des Kapitals über |
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die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Natur |
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zurückgedrängt und gebrochen wird. Der Kapitalismus kann |
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nur dann überwunden werden, wenn ein Aufbruch eingeleitet |
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wird zu einer anderen Art zu arbeiten und zu leben, zu |
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einer anderen Weise der gesellschaftlichen Produktion und |
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des Verhältnisses zur Natur, zu wirklicher Demokratie in |
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Wirtschaft und Gesellschaft sowie zu umfassender |
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internationaler Solidarität und gemeinsamer Entwicklung, |
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die die Grundlage für Frieden sind. Auch zu Beginn des 21. |
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Jahrhunderts geht es um die Frage von Sozialismus oder |
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Barbarei, wie sie schon Rosa Luxemburg hundert Jahre zuvor |
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gestellt hat. |
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Der erste große Versuch im 20. Jahrhundert, eine |
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nichtkapitalistische Ordnung aufzubauen, ist an mangelnder |
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Demokratie, Überzentralisation und ökonomischer Ineffizienz |
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gescheitert. Unter Pervertierung der sozialistischen Idee |
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wurden Verbrechen begangen. Dies verpflichtet uns, unser |
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Verständnis von Sozialismus neu zu bestimmen. Wir wollen |
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einen demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der |
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den heutigen gesellschaftlichen und globalen |
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Herausforderungen und Möglichkeiten gerecht wird. |
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Für Rosa Luxemburg endet Gleichheit ohne Freiheit in |
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Unterdrückung, und Freiheit ohne Gleichheit führt zu |
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Ausbeutung. Wir streben eine sozialistische Gesellschaft |
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an, in der jeder Mensch in Freiheit sein Leben selbst |
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bestimmen kann und dabei solidarisch mit anderen |
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zusammenwirkt. Die Überwindung der Dominanz |
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kapitalistischen Eigentums in der Wirtschaft und ein |
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sozialer Rechtsstaat sind dafür die wichtigsten Grundlagen. |
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So kann ein gutes Leben gestaltet, eine soziale Demokratie |
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hergestellt und erweitert werden. Alle Menschen sollen am |
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Reichtum teilhaben können. Der sozial gleiche Zugang jedes |
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Menschen zu den Bedingungen eines freien Lebens und die |
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Demokratisierung aller Lebensbereiche gehören zusammen. |
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Sozialismus und Demokratie sind untrennbar. Wir wollen eine |
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andere Art von wirtschaftlicher Entwicklung und |
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wissenschaftlich-technischem Fortschritt, um die natürliche |
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Umwelt zu bewahren und den nachfolgenden Generationen eine |
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verbesserte Welt zu hinterlassen. Wir wollen, dass |
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Rechtsstaat und Sozialstaat eine Einheit bilden und |
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streiten für eine weltweite Ordnung, die durch Frieden, |
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Solidarität und Gerechtigkeit geprägt ist. |
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Die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Alternative |
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besteht weltweit. In Lateinamerika hat die Erfahrung mit |
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der kapitalistischen Barbarei bereits an der Schwelle des |
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21. Jahrhunderts zur Entstehung starker Gegenbewegungen |
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geführt. Ihnen gilt unsere Solidarität. Sie haben die |
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gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse |
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verändert. Mehrere lateinamerikanische Länder wagen bereits |
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den Ausbruch aus der neoliberalen Entwicklungslogik. |
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Heute besteht die Möglichkeit, jedem Menschen ein Leben in |
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sozialer Sicherheit und Würde zu gewährleisten. Not und |
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Elend können überall auf der Welt überwunden werden. Wir |
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wollen, dass alle Menschen nach ihren Fähigkeiten und |
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Neigungen und frei von der Notwendigkeit der |
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Existenzsicherung am gesellschaftlich organisierten |
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Arbeitsprozess mitwirken können und streben eine neue, |
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gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit und der anderen |
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gesellschaftlich notwendigen Arbeiten an. |
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Demokratischer Sozialismus orientiert sich an den Werten |
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der Freiheit, Gleichheit, Solidarität, an Frieden und |
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sozialökologischer Nachhaltigkeit. Diese bestimmen auch die |
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Mittel auf dem Weg zu einer demokratisch-sozialistischen |
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Gesellschaft. Demokratischer Sozialismus fördert die |
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Entfaltung der zivilisatorischen Entwicklungspotenziale der |
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Gesellschaft und zielt auf grundlegende Veränderungen der |
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herrschenden Eigentums-, Verfügungs- und Machtverhältnisse. |
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Er verbindet Protest und Widerstand, den Einsatz für |
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soziale Verbesserungen und linke Reformprojekte unter den |
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gegebenen Verhältnissen und die Überschreitung der Grenzen |
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des Kapitalismus zu einem großen Prozess gesellschaftlicher |
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Umgestaltung, der das 21. Jahrhundert bestimmen wird. |
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DIE LINKE kämpft in einem großen transformatorischen |
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Prozess gesellschaftlicher Umgestaltung für den |
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demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Dieser |
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Prozess wird von vielen kleinen und großen Reformschritten, |
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von Brüchen und Umwälzungen mit revolutionärer Tiefe |
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gekennzeichnet sein. |
Elu ist dafür
max_schwalbe über das BGE kann frau/mann sicherlich sachlich diskutieren. Frau/mann muss natürlich wissen wovon geredet wird. Ein BGE unterstützt in keinem Falle Arbeitsunwilligkeit sondern es fördert die Kreativität einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Wir müssen, wenn wir die Zukunft der Arbeit diskutieren, auch den Begriff der Arbeit für die Gesellschaft neu definieren, denn auch Lohnarbeit ist zunächst Arbeit für die Gesellschaft, wenn sie auch durch Rahmenbedingungen anders bestimmt wird. Physikalisch ist Arbeit = Kraft mal Weg und wenn du die Zeit noch mit in Betracht ziehst, dann leistet dein arbeitsunwilliger Deutscher sogar noch was, selbst wenn er in der Hängematte schaukelt. Entschuldige diese Bemerkungen, aber für meinen Teil sollte DIE LINKE. zielgerichtet arbeiten, einen progressiven Weg einschlagen und nicht auf reaktionäres Gequatsche von arbeitsunwilligen Deutschen hören. Gemäß Friedrich Engels hat sich der Mensch durch Arbeit vom Affen zum Menschen entwickelt, Arbeit ist also in welcher Form auch immer essentiell für den Menschen, entziehst du dem Menschen die Arbeit vegetiert er vor sich hin. Und genau das ist der springende Punkt in dieser unserer Gesellschaft. Nicht arbeiten dürfen macht krank, oder anders ausgedrückt: Arbeit, die nicht als Erwerbsarbeit anerkannt wird, und dennoch verrichtet wird, frustriert. Wir müssen also bei der Zukunft der Arbeit dadrüber diskutieren, welche Art von Arbeit nutzbringend und damit als gesellschaftliche Arbeit anerkannt wird. Produktionsarbeit für die Mülltonne, fürs Militär ist für mich auch nicht gesellschaftlich nutzbringend. Ich verstehe überhaupt nicht, wenn vom BGE gesprochen wird, dass dann solches Konkurrenzdenken entsteht. Das BGE ist genaus so ein Panikbegriff wie Vergesellschaftung, Verstaatlichung und natürlich F e m i n i s m u s. Bevor überhaupt diskutiert wird, wie ein Modell umgesetzt werden kann, wie BGE oder auch die 4 in 1 Perspektive, wird es lieber gleich als nicht durchführbar in den Boden gestampft. Wer eine geschlechtergerechte Gesellschaft für die Zukunft und gute Arbeit fordert kommt an den Modellen BGE, 4 in 1 und auch am Feminismus, sowie Vergesellschaftung und Verstaatlichung nicht drum rum.